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Das Wunder der Natur zeigt sich in ihren faszinierenden Strukturen - im Mikro- wie im Makrokosmos

Aktualisiert: 3. Juni 2021

Der archaische Charme, die filigrane Schönheit und die bizarre Mechanik der Fragmentierungen in Mikro- und Makrokosmos inspirieren mich. Die Erde ist ein Kunstwerk, ein Mysterium von Entstehen und Vergehen...


"Morphische Welten" wohin man schaut

Natürliche Strukturen und hoch komplexe Fragmentierungen aller Art kommen überall auf der Erde vor, im Mikrokosmos, wie im Makrokosmos. Aber nicht nur Fernrohr und Mikroskop eröffnen uns Perspektiven in eine Welt voller Form und Schönheit, sondern man findet sie auch mit dem bloßen Auge überall in der Natur, in der faszinierend vielfältigen Gestalt von Muscheln, in den Sandspielen der Wüsten, den bizarren Gesteinsformationen der Berge oder der Erdschichten, im Wellenspiel des Meeres, den filigranen und komplexen Mustern von Wurzeln und Baumkronen, Sedimenten, Flüssen, Lavaströmen, Kristallen, Mineralien, Gesteins- und Zellstrukturen - eben in der gesamten belebten und unbelebten Natur.


Auch unsere Körper-eigene Morpholgie von Zellverbänden, Adern, Nerven-Verästelungen, Organstrukturen, Knochen, Sehnen, Epithel-Geweben etc. bietet ein Beispiel dafür, dass sich die Natur überall in ihrer einzigartigen Schönheit durch strukturierte Formen und Farben zeigt, die vor allem eines gemeinsam haben: Sie sind immer anders, stets Unikate und nie monoton, weil sie sich niemals wiederholen. So ist z. B. jedes Sandkorn auf der Erde ein Unikat, jede jemals gefallene Schneeflocke war einzigartig und jedes Blatt in einem Buchenwald so, wie kein anderes.

Dennoch erkennt man selbst in der unendlich vielfältigen und immer wieder anders auftretenden Struktur und Dynamik der Natur eine große Gemeinsamkeit, eine Art „Hand Gottes“, die alles zu durchweben scheint, die Mikro- und Makrokosmos auf eine Weise strukturiert und formt, die uns seltsam vertraut ist, zu der wir ein besonderes ästhetisches Verhältnis haben und welche wir mit unseren Sinnen gerne aufnehmen und festhalten wollen. Diese Strukturen und Fragmentierungen bilden einen entspannenden, wohltuenden Gegenpol zu der von uns geschaffenen "glatten" Welt von Architektur und Alltagsgegenständen, wo gerade Linien und geometrische Flächen und Formen dominieren.


In meinen Gemälde-Collagen versuche ich, faszinierende Formgebungen und Strukturierungen unserer komplexen natürlichen Umwelt nachzuempfinden, indem ich sie mit Farben, Materialien und unterschiedlichsten Malmitteln unter Ablauf mehr oder weniger kontrollierter physikalischer u. chemischer Prozesse auf verschiedene Bildträger banne. Als Beimischung zu meinen Acrylfarben und den von mir selbst hergestellten Dispersionsfarben verwende ich meist Holzspäne, aber auch Sand, Marmormehl oder andere unterschiedlich körnige Strukturgeber, die filigran aushärten.


Und die Natur „malt“ mit. Verschiedene Naturgesetze, wie z.B. Schwerkraft, Diffusion, Kapillarität, Temperatur, Verdunstung, Gärung, Verharzung etc. wirken mit und sorgen dafür, daß ich während der einzelnen Phasen der Entstehung meiner Bilder immer wieder selbst überrascht werde. Die zu unterschiedlichen Zeiten aufgetragenen Flüssigkeiten, wie z. B. Alkohole, Lacke, Harze, Binde- und Netzmittel, aber auch verschieden stark und schnell ablaufende Trocknungsprozesse sorgen immer wieder für verblüffende Ergebnisse, die ich nur zum Teil kontrollieren kann. Das ist es, was ich will.


Die eigentliche Kunst hierbei ist, formgebend tätig zu werden, ohne die entscheidenden, von alleine ablaufenden Prozesse zu stören, aber auch, ohne sie sich ausschließlich selbst zu überlassen. Meine gestalterische Aufgabe besteht also vor allem darin, verschiedenen Prozessen eine Richtung zu geben und das Gesamtkonzept bzw. die entscheidende Bildidee dabei nicht aus den Augen zu verlieren, welche in meiner Werkserie 2 meist von Beginn an vorhanden ist. Eine gewisse Schwierigkeit dabei ist zu erkennen, wann z. B. eine bestimmte Zwischenphase beendet ist und weiterbearbeitet werden kann, oder wann ein Bild überhaupt fertig ist. In Werkserie 1 ist dies ganz anders. Dort lasse ich mich bewusst auf den Moment ein, gestalte frei aus dem Augenblick heraus und weiss vorher nicht, was am Ende heraus kommt. So entstehen Werke, die ich letztlich so wenig wie möglich selbst beeinflusse - ein Quell großer Freude und Unmittelbarkeit.

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